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Feuerwehr Bernhardswald
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28.10.2023 | Einsatzabteilung - 200 Einsatzkräfte bei Tunnelübung gefordert

„Verkehrsunfall, Person eingeschlossen sowie weitere Meldungen einer unklaren Rauchentwicklung im Bereich des Tunnels, B16n zwischen Bernhardswald und Hauzendorf“ – so lautete die Mitteilung, zu der die Feuerwehr Bernhardswald mit zahlreichen weiteren Einsatzmitteln am Samstag gegen 19 Uhr zu einer groß angelegten Übung entsendet wurden.

Bereits auf der Anfahrt wurde den anrückenden Kräften mitgeteilt, dass auch die Brandmeldeanlage des Tunnels ausgelöst hätte. Der Grund dafür zeigte sich beim Eintreffen der ersten Einsatzfahrzeuge am Südportal des Tunnels. Dort vorzufinden war ein verunfallter PKW kurz vor dem Tunneleingang und ein weiterer PKW verqualmte die Tunnelröhre, welcher ursächlich für die starke Rauchentwicklung war. Nach erster Erkundung am Südportal wurde den Bernhardswalder Fahrzeugen umgehend verschiedene Aufgaben durch die Einsatzleitung zugeteilt. Während die Besatzung des Bernhardswalder HLF die Rettung von zwei Personen in dem stark deformierten PKW am südlichen Tunnelportal vorbereitete, leitete das TLF aus Bernhardswald mit einem Trupp unter schwerem Atemschutz die Brandbekämpfung und Erkundung im Tunnel ein. Das Mehrzweckfahrzeug übernahm die Unterstützung der Einsatzleitung als mobile Befehlsstelle und koordinierte die verschiedenen anrückenden Einsatzmittel der ebenso alarmierten Feuerwehren.

Kurz darauf erhielt man auch die Rückmeldung der Einsatzkräfte auf der anderen Tunnelseite vom Nordportal. Sobald die Brandmeldeanlage auslöst, wird die dort vorhandene Ampelanlage aktiviert und zeigt ein Rotlicht, wodurch sich, wie auf der Bundesstraße bei einer Behinderung üblich, schnell ein längerer Rückstau bildet. Die Anfahrt der Einsatzkräfte, welche über Hauzendorf nach Bernhardswald zur Einsatzstelle unterwegs waren, konnten hier schnell zwei Folgeunfälle feststellen. An den Unfällen waren sowohl ein im Stau passierter Auffahrunfall auf das vermeintliche Stauende als auch ein mit zu Beginn undefinierter, aus einem Fass austretenden Flüssigkeit beladener LKW beteiligt. Zu guter Letzt geriet auch ein mit mehreren Fahrgästen besetzter Reisebus in den Stau und war damit Teil des Szenarios. Nach diesen Erkenntnissen wurde in Absprache mit der Einsatzleitung und dem Rettungsdienst eine Aufteilung der Kräfte auf die verschiedenen Unfallstellen festgelegt und freie Einsatzmittel aus dem Bereitstellungsräumen nachgeordert. Zudem wurden mit dem Eintreffen weiterer Einsatzkräfte weitere Einsatzabschnitte gebildet, um eine übersichtliche Einsatzstruktur und Einsatzstelle wahren und erhalten zu können.

Nachdem das Unfallfahrzeug am Südportal für den Einsatz der hydraulischen Rettungsgeräte vorbereitet war, wurde in Absprache mit dem Rettungsdienst die technische Rettung der beiden Insassen eingeleitet. Da der PKW mit der Fahrerseite entlang einer Mauer zum Stehen kam, musste das stark deformierte Dach vollständig entfernt werden, um Fahrer und Beifahrer schonend zu retten. Anschließend konnten die zwei Patienten dem Rettungsdienst übergeben werden. Auch die Brandbekämpfung im Tunnel zeigte ihre Wirkung. Mittels Schaumangriff wurden nach dem Ablöschen der angedeuteten Flammen auch die letzten verbleibenden „Glutnester“ am PKW erstickt.

Währenddessen waren auch die Rettungsmaßnahmen am Nordportal in die Wege geleitet worden. Dort galt es, mehrere Personen aus und unter den beteiligten PKW zu befreien. Zudem hatte die Sicherung der auslaufenden Flüssigkeit und Erkundung dieser am LKW hohe Priorität. Die überwiegend leicht Verletzten Insassen des Busses wurden betreut, erstversorgt und anschließend mit mehreren Rettungswägen nach Schweregrad der Verletzungen abtransportiert.

Aufgrund der Größe der Einsatzstelle sowie der hohen Anzahl an Patienten wurde der Bereich um den Schadensort mit der Wärmebilddrohne des Landkreises Regensburg auf weitere beteiligte Personen abgesucht. Dadurch konnte sich die Einsatzleitung schnell einen Gesamtüberblick verschaffen, was für alle Beteiligten einen großen Benefit zeigte, was ein derartiges unbemanntes Fluggerät leisten kann, welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt und wie diese eingesetzt werden kann.

Nachdem alle Personen befreit, versorgt und abtransportiert waren, war die Übung nach rund zwei Stunden beendet. Nach den Aufräumarbeiten und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft sammelten sich alle eingesetzten Feuerwehren, Rettungsdienste und Verletztendarsteller am Bernhardswalder Gerätehaus für eine kleine Stärkung und eine kurze Nachbesprechung.
Im Großen und Ganzen konnte die Übung als durchgängig voller Erfolg betrachtet werden, da neben dem Erreichen des Übungsziels auch Erkenntnisse zu Optimierungen in Einsatzabläufen usw. gefunden werden konnte, welche es nun umzusetzen gibt.

Insgesamt waren die Feuerwehren aus Adlmannstein, Altenthann, Bernhardswald, Hauzendorf, Kreuth, Kürn, Lambertsneukirchen, Pettenreuth, Wenzenbach, Wulkersdorf und das Drohnenteam des Landkreises Regensburg an der Übung beteiligt. Die Feuerwehr Hauzenstein übernahm während der gesamten Übung die Gebietssicherung für Realeinsätze, sodass zu jeder Zeit der Grundschutz für den Bereich sichergestellt war. Rettungsdienstseitig waren verschiedene Organisationen wie das Bayerische Rote Kreuz, Johanniter, Malteser sowie das RKT mit zahlreichen Fahrzeugen vor Ort. Insgesamt waren letztendlich rund 200 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Bei den Vorbereitungsarbeiten war zudem der Bayerische Rundfunk vor Ort und hat diese begleitet, welcher Ausschnitt in der ARD Mediathek unter dem Link https://youtu.be/uCsnAeaMyzQ?feature=shared angesehen werden kann.

Die Feuerwehr Bernhardswald bedankt sich bei allen beteiligten Organisationen für die Teilnahme und die Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank gilt den Organisatoren, den Verletztendarstellern, den Fuhrunternehmen aus Bernhardswald und Fußenberg für die Bereitstellung der Fahrzeuge sowie dem Team der realistischen Unfalldarstellung (#Blaulichtbluad).


Veröffentlicht: 02.11.2023, 16.01 Uhr
Autor: Leon Humbs / Alexander Pumpf